Fitnessstudios bieten neben Vereinen und anderen Institutionen eine Vielzahl von Programmen an, mit deren Hilfe man fast alle Wünsche erfüllen kann ? sofern man auch bereit ist sich einem regelmäßigen gezielten Training zu unterziehen.
Die in den einzelnen Programmen angewandten Trainingsmethoden sind in der Regel auf physiologischen und trainingswissenschaftlichen Erkenntnissen aufgebaut. Immer mehr steht dabei die Forderung nach Individualität im Mittelpunkt. Nicht nur um auch die gewünschten Ziele konkret ansprechen zu können, sondern um vor allem auf die Bedürfnisse und Notwendigkeiten der jeweiligen Person exakt eingehen zu können. Ein auf wissenschaftlichen Gütekriterien beruhender Basistest zur Erstellung eines objektiven Stärken-Schwächen-Profils ist zu Beginn eines geplanten Trainings unumgänglich. Weder das Fingerspitzengefühl noch die Erfahrungen des jeweiligen Trainers, aber auch nicht die persönliche Selbsteinschätzung sind in der Lage die erforderliche Trainingsdosierung exakt festzulegen.
Abweichungen vom optimalen Trainingsreiz gefährden nicht nur das Erreichen des gesetzten Zieles, sondern führen auch häufig zu Misserfolgen. Unterschwelliges Training käme einem Nicht-Trainieren gleich und überschwelliges (also zu intensives) Training führt leicht zur Überforderung oder gar zum Übertraining. Interessant, dass noch immer viele Hobbysportler glauben, ein Training wäre umso effizienter je intensiver und erschöpfender ist. Trainings-Masochismus ist absolut fehl am Platz. Weniger ? aber richtig ? heißt die Zauberformel.
Ein weiteres Schlüsselprinzip ist das ?Prinzip der ansteigen Belastung?. Dieses Prinzip fordert dass das Training immer dann wenn sich der Organismus daran gewöhnt hat ? sich adaptiert hat - verändert werden muss. Eine Missachtung dieses Prinzips hätte zur Folge, dass trotz entsprechendem Trainingsaufwand keine weitere Verbesserung mehr erreicht würde. In diesem Zusammenhang muss auch klar gestellt werden, dass sich Trainingseffekte nicht ?über Nacht? einstellen. ?Fit an einem Wochenende? oder ?Fit in einer Woche? sind zwar verlockende Slogans, aber absolut unrealistisch. Eine nachhaltige Verbesserung der Herz-Kreislaufleistungsfähigkeit würde bereits einen Zeitraum von 8 ? 12 Wochen ? regelmäßiges Training vorausgesetzt ? erfordern.
Entscheidend ist in diesem Zusammenhang auch die Trainingshäufigkeit. ?Einmal ist kein Mal? ? ein oft verwendetes Zitat trifft hier absolut zu. Die Forderung nach zumindest drei Trainingseinheiten mit einer Minimaldauer von jeweils 30 min (z.B. zur Verbesserung der Ausdauer) ist physiologisch begründet und richtig.
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg ist neben der bereits erwähnten individuellen Dosierung der Trainingsbelastung das Beachten der Komplexität des Trainingsprozesses. Trainingseffekte beruhen immer auf einem geplanten Wechsel von Belastung und Erholung. Interessanter Weise wird aber gerade der Regeneration zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt ? und das obwohl sie eigentlich den ?angenehmen? Teil des Trainings ausmacht.
Bei der Auswahl des Fitnessstudios sollte man daher auch diesen Aspekt beachten.
Zusammengefasst: Training zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, aber auch um bestimmte Effekte (z.B. Fat-Burning) erreichen zu können unterliegt klaren physiologischen Grundsätzen. Diese zu beachten hat absolute Priorität. Missachtung oder Fehler verhindern nicht nur das Erreichen gewünschter Ziele, sondern gefährden mitunter auch die Gesundheit. Gut ausgebildete TrainerInnen wissen darüber Bescheid.
Prof. Hans Holdhaus
IMSB-Austria / Olympiazentrum Südstadt
www.imsb.at