Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Verfahren, die Frauen ? und zunehmend auch Männer ? anwenden, um seidenglatte Haut zeigen zu können. Doch Harzen, Wachsen und chemisches Enthaaren, Epilieren mit diversen Geräten und vor allem Rasieren haben einen gravierenden Nachteil: Werden die Methoden nicht ständig angewendet, sprießen schon bald wieder Stoppeln aus der Haut.
Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen überlegen, der unerwünschten Behaarung dauerhaft zu Leibe zu rücken. Dafür gibt es verschiedene, oft langwierige Methoden. Da normaler Haarwuchs in drei Phasen abläuft (Anagenphase ? aktives Wachstum, Katagenphase ? Rückbildung und Telogenphase ? Ruhepause), befindet sich immer nur ein bestimmter Teil der Haare im behandelbaren Zustand, nämlich in der späten Anagenphase und in der frühen Katagenphase. In der Regel werden deshalb die Behandlungen je nach Bereich in bestimmten Abständen durchgeführt. Weil die Haare bei verschiedenen Menschen unterschiedlich schnell wachsen, sollte ein Behandlungsprogramm individuell zusammengestellt werden.
Laser
Bei der Laserhaarentfernung wird die Energie des Laserlichts genutzt, um den Haarwuchs gezielt zu verhindern. Dabei dringt der Laser in die oberen Hautschichten ein und überträgt seine Energie auf die Haarfollikel, die von dem dort befindlichen Bräunungspigment Melanin spezifisch aufgenommen wird. Die aufgenommene Lichtenergie wird in Wärmeenergie umgewandelt und abgestrahlt. Die gesamte Follikelzone erleidet einen Wärmeschaden, welcher bei einer Temperatur von etwa 60°C zur Nekrose (Absterben) des Haarfollikels führt. Die entsprechende Kühlung an den Lasersystemen verhindert, dass die Epidermis (Haut) thermisch geschädigt wird. Nach der Behandlung können für kurze Zeit leichte Hautrötungen auftreten. Diese Methode ist mittlerweile aber veraltet und wird nicht mehr so oft angeboten.
Folgende Faktoren beeinflussen die Effektivität der Behandlung
- Hautfarbe
- Haarfarbe
- Haardicke
- Tiefe des Haares in der Haut
Der Durchmesser eines Haares beträgt typischerweise zwischen 0,03 und 1 Millimeter. Haare am Arm sind dünner und heller, die in der Bikinizone etwas dicker und dunkler. Generell gilt: Helle Haare sind widerstandsfähiger gegenüber Laserbehandlungen. In diesen Fällen ist eine höhere Energie für die Verödung zu wählen. Für eine optimale und nachhaltige Entfernung der Haare mit Hilfe des Lasers sind normalerweise mehrere Behandlungen (in der Regel drei bis sechs) erforderlich. Neben den genannten Einflussfaktoren (Haut- und Haarfarbe, Haardicke und -tiefe) gibt es dafür einen weiteren Grund: Haare durchlaufen ständig verschiedene Wachstumszyklen. Mit Hilfe von Lasern können jedoch nur Haare in der so genannten Wachstumsphase nachhaltig beseitigt werden.
Intense Pulsed Light ? IPL
IPL ist die Abkürzung für ?Intense Pulsed Light? = ?Intensives gepulstes Licht?. Das sichtbare Licht wird aus einer Xenox Blitzlampe gewonnen und nur für Sekundenbruchteile von einem Applikator über ein Glasprisma und ein Leitgel auf die Haut abgegeben. Es erinnert bei der Behandlung auch an einen Fotoblitz.
Das Haarentfernungssystem EPILUX SP (II) begrenzt den genutzten Spektralbereich durch eine Vielzahl an verschiedenen Filtern auf eine Wellenlänge von 490?950 nm, (das für das Auge sichtbare Licht liegt zwischen 490 und 780 nm) und konzentriert dadurch die Wirkung ausschließlich auf das Melanin (Farbstoff) des Haares und nicht auf Körperflüssigkeiten, rote Blutkörperchen und Gewebe. Im Gegensatz zum Laser verwendet ein IPL-System ein breites Lichtspektrum, um alle Haarfarben (auch jeder Grundfarbton, Blond, Braun etc. besteht aus vielen Nuancen!) optimal behandeln zu können. Das Resultat ist eine enorm höhere Effizienz des Systems gegenüber einem Laser.
Die Photoepilation oder Blitzlicht-Haarentfernung nutzt die Energie des Lichts, um das im Haarfollikel natürlich enthaltene Melanin zu erreichen und zu erwärmen. Das Licht der Blitzlampe wird dabei über das Melanin in den Haaren durch die Haut geleitet, ohne diese zu beeinträchtigen, und in der Haarwurzel und im Haarfollikel durch dortige Pigmente absorbiert, in Wärme umgewandelt. Haarwurzel und Haarfollikel erwärmen sich und werden irreversibel zerstört. (www.danycare.de)
ELOS ? Elekro-Optische Synergie
Präzise kontrollierte Pulse aus einer Mischung elektrischer und optischer Lichtenergie dringen in die Haarfollikel ein und zerstören diese, ohne dabei die Haut zu schädigen. Die aktive Hautoberflächenkühlung und die über das Handstück automatisch und permanent durchgeführten Hautwiderstandsmessungen sollen für höchst mögliche Sicherheit sorgen. Mit dieser Methode können selbst nur geringfügig pigmentierte Haare behandelt werden. Blondhaarige sollten sich jedoch auf mehr Sitzungen einstellen. (www.wellcomet.de)
Enzyme
EpilaDerm ist eine professionelle Enzymbehandlung zur dauerhaften Haarwuchsreduktion ? ohne Einsatz von Geräten und unabhängig von der Haarfarbe und dem Hauttyp! Eine Voraussetzung für ein erfolgreiches Arbeiten mit EpilaDerm ist eine professionell durchgeführte Enthaarung mit Wachs/Zuckerpaste oder Nadelepilation. Danach wird EpilaDerm eingesetzt, das an den letzten verbleibenden Haarzellen im Haarkanal wirkt. Die Enzyme ?verdauen/inaktivieren? die restlichen bei der Depilation kaputtgegangenen Haarzellen, so dass diese nicht mehr erneut zu einem Haar zusammenwachsen können. Dieser irreversible Prozess führt dazu, dass der Haarfollikel zugrunde geht und keine Haare mehr bilden kann. Es ist wichtig, EpilaDerm gleich nach der Enthaarung, während die Haarfollikel noch leer und ganz offen sind, aufzutragen. Besonders zu beachten ist, dass die Haarfollikel lediglich 10 bis 15 Minuten nach der Depilation offen bleiben. Daher empfiehlt es sich, Behandlungen von größeren Hautpartien in mehrere kleine Abschnitte aufzuteilen.
Da auch nicht alle Zellen bei der Depilation kaputtgehen beziehungsweise nicht alle Haare sich in der Wachstumsphase befinden, sind zwangsläufig mehrere Behandlungen notwendig. Das Nachwachsen der Haare reduziert sich um bis zu 20% pro Behandlung, die Haare werden mit jeder Behandlung dünner und feiner. Nach etwa 8 bis 12 Anwendungen, über einen Zeitraum von ca. 12 bis 18 Monaten, sind über 90% der Haare verschwunden ? und bleiben weg.
Neuheit: Skin Therapy
Ganz neu ist die Hautbehandlung mit Thermo Galvanik und polarisiertem Licht. Hierbei soll es weder zu Pigmentverschiebungen, Narbenbildungen, Verbrennungen oder Infektionen, wie sie andere Methoden hervorrufen können, kommen. Wie?s funktioniert: Das SKIN Therapy System von BIONIC arbeitet mit zwei unterschiedlichen Strömen und nur einer Sonde. Die extrem feine Sonde aus 24-karätigem Gold wird bei diesem ebenso sanften wie revolutionären Verfahren in den Haarkanal eingeführt. Anschließend wird ein ganz schwacher Strom freigesetzt.
So ensteht aus der natürlichen Feuchtigkeit und den Salzen der Haut ein Schutzfilm, eine Lauge. Mit der kurzfristigen Zuschaltung eines hochfrequenten Stroms werden der Haarschaft, die Papilla und die Haarwurzel zerstört. Je nach Beschaffenheit und Anzahl der Härchen sind 16 bis 22 Sitzungen zu je 30 Minuten notwendig. Darin sind auch schon die momentan unter der Haut sitzenden Haargenerationen berücksichtigt, die natürlich erst entfernt werden können, wenn sie sichtbar sind! (www.bionic.at)
Keine falschen Hoffnungen
All diesen Verfahren gemein ist, dass sie sehr teuer und (zeit)aufwendig sind und dass sie die hohen Erwartungen, die in sie gesetzt werden, nicht unbedingt erfüllen. Es lohnt sich also, sich von Experten beraten zu lassen, um dann abzuwägen, ob der Aufwand in einem vertretbaren Verhältnis zum persönlichen Nutzen steht, oder ob man nicht doch lieber bei Harz und Rasierer bleibt.
Einen seriösen Anbieter erkennt man daran, dass er über die einzelnen Methoden Bescheid weiß und Auskunft gibt, selbst wenn er nicht selbst alle Verfahren anbietet, dass er die Erfolgsaussichten realistisch darstellt und auch auf mögliche Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen hinweist. Wichtig ist, sich nur in die Hände speziell ausgebildeter Kosmetiker beziehungsweise Dermatologen zu begeben.
Kritik
Vor allem bei Laseranwendungen kann es zu Nebenwirkungen kommen. Der Laserstrahl entfernt die oberste Schicht der Haut, ohne diese in der Tiefe zu schädigen. Die Haut bildet sich neu nach. An den behandelten Stellen entsteht eine oberflächliche Schürfwunde, die innerhalb einiger Tage abheilt. Bei Falschanwendungen kann es aber zu gröberen Verbrennungen oder Pigmentveränderungen kommen.
Die anderen vorgestellten Verfahren sind noch nicht über mehrere Jahre hinweg medizinisch geprüft. Langzeitfolgen und Dauerschäden können also noch nicht endgültig abgeschätzt werden. Bis sich ein ?dauerhafter Erfolg? einstellt, sind zudem mehrere Sitzungen erforderlich. Meist wird von drei Behandlungen gesprochen, doch die Realität zeigt, dass oft häufiger behandelt werden muss.