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Ausgabe 1-2/ 2024 © Alex Filz / Hubhof Huts 14
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Termine


European HEALTH & SPA AWARD 2024

Die Oscars der Wellness- & Spa-Branche
Auszeichnung für die Besten! 

Gala im Juni 2024
Ort: wird bekannt gegeben

Eine unabhängige Jury hat nach einem zweistufigen Verfahren die besten europäischen Spas, Thermen, Day Spas, Kuranstalten, Medical Spas, Treatments und innovativsten Produkte ausgewählt.
Informationen zu den Nominierten und Gewinnern von 2023 unter

www.health-spa-award.com


VIVANESS 2024 & BIOFACH 2024

Kongress & Events
Zuhause der großen internationalen Naturkosmetik-Community und Treffpunkt der Bio-Branche!

Vom 13. - 16. Februar 2024
Ort: Messezentrum Nürnberg

Mehr auf www.vivaness.de oder www.biofach.de


TOP HAIR - DIE MESSE 2024
Die Leitmesse für die internationale Friseurbranche

Vom 23.-24. März 2024
Ort: Messe Düsseldorf

Weitere Informationen und Tickets unter www.top-hair-international.de


BEAUTY DÜSSELDORF 2024
Die Leitmesse der Beautybranche

Vom 22. bis 24. März 2024
Ort: Messe Düsseldorf

Weitere Informationen und Tickets unter www.beauty.de


Interbad 2024
Internationale Fachmesse für Schwimmbad, Sauna und Spa mit Kongress für das Badewesen

Vom 22. - 24. Oktober 2024
Ort: Messe Stuttgart

Weitere Informationen auf der Webseite


 

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Krisenmanagement in der Hotellerie

Hoteleigentümer*innen wie auch Manager*innen stehen derzeit vor großen Herausforderungen, die einzigartig in der neuesten Geschichte seit dem zweiten Weltkrieg in Europa sind.

© ÖHV Lechner

Michaela Reitterer © ÖHV Lechner

© Wellness-Hotels & Resorts

Michael Altewischer © Wellness-Hotels & Resorts

©Posthotel_Achenkirch

Karl C. Reiter ©Posthotel_Achenkirch

© Albrecht Hotel GmbH

Karl Heinz Mingler © Albrecht Hotel GmbH

Wir haben daher mit der Präsidentin der ÖHV (Österreichischen Hotelvereinigung) Michaela Reitterer und einigen Vertretern*innen aus der Branche in Österreich und Deutschland Gespräche geführt. Wie gehen sie mit dieser einzigartigen Situation um? Die ausführliche Fassung können Sie später auf unserer Webseite lesen. Michael Altewischer, von den Wellness-Hotels & Resorts, war ebenso dabei wie Karin Leeb vom renommierten Hochschober, Karl Heinz Mingler aus dem Krumers Alpin sowie Karl C. Reiter aus dem Wellnessresort Posthotel Achenkirch, beide in Tirol.

Wie sieht denn der aktuelle Status quo in Ihrem Hotel bzw. in Deutschland für die Wellness-Hotels aus?

Michaela Reitterer: Das Boutiquehotel Stadthalle ist offen und wir haben uns etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Mit „Loge & Logis“, eine Einladung von Künstlern in unseren Innenhof und die Verwandlung unserer Zimmer in private Logen. Das hat extrem eingeschlagen, wir haben die Zimmer gut verkauft und auch die Künstler haben sich unendlich gefreut, endlich wieder vor Gästen auftreten zu können. Aber damit sind wir eine Ausnahme, das lässt sich nicht in der Breite umsetzen. Es gibt nicht viele Stadtbetriebe, die nur an guten Tagen eine Auslastung von über 15% haben. Da muss jetzt rasch viel passieren.

Karin Leeb: Der Hochschober ist seit 29. Mai 2020 geöffnet. Der Juni hat sich exzellent von der Nachfrage und den Buchungen her entwickelt. Juli und August waren schon vor dem Corona-Lock-Down gut vorgebucht und über den Vorjahren. Der Herbst ist stabil gegenüber dem Vorjahr.

Karl C. Reiter: Wir haben seit dem 18.6. geöffnet und der Start war sehr zufriedenstellend. Wir haben alle empfohlenen Maßnahmen gesetzt und waren über die erste Woche sehr gut gebucht. Die Resonanz der Gäste war auch grundlegend positiv bezgl. der Umsetzung der Maßnahmen.

Karl Heinz Mingler: Das Krumers Alpin hat auch seit dem 18. Juni wieder eröffnet. Das Geschäft ist momentan sehr zufriedenstellend. Wir haben im Juni ca. 75-80% Auslastung erreicht. Offensichtlich haben unsere Gäste auf die Lockerung der Maßnahmen, die Grenzöffnungen und die Wiedereröffnung der Ferienhotellerie gewartet.
Operativ halten wir uns natürlich an sämtliche behördlichen Auflagen und Empfehlungen der Branchenverbände. Für die Mitarbeiter*innen bedeutet das natürlich einen Mehraufwand. Z. B. gibt es kaum Buffets. Es werden zum Abendessen 5-6 Gänge serviert. Und das in zwei Sitzungen, um die empfohlenen Abstände bestmöglich einhalten zu können. Ansonsten ist das Urlaubserlebnis unserer Gäste durch die Weitläufigkeit unserer Anlage, unter anderem auch des SPAs (3.400 m²) unserer Meinung nach kaum beeinträchtigt.

Michael Altewischer: Natürlich gibt es aufgrund des Föderalismus in Deutschland teils große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Insgesamt lässt sich die Stimmung jedoch auch durch die föderale Brille betrachtet als „zurückhaltend positiv, es könnte deutlich besser sein“ beschreiben.

Was empfiehlt die ÖHV oder die Wellness-Hotels & Resorts derzeit einem Tourismusbetrieb bzw. den Mitgliedern?

Michaela Reitterer: Das Wichtigste gleich zu Beginn: Gut durch kalkulieren, ob sich das Aufsperren überhaupt auszahlt und ob man sich die Kurzarbeit überhaupt leisten kann. Die ist ja ein reines soziales Engagement des Arbeitgebers und kostet entsprechend. Aber über die Phase sind wir längst hinweg. Eine echte Empfehlung ist, sich bei der ÖHV zu engagieren, an unseren Umfragen teilzunehmen und uns zu stärken durch ihre Mitgliedschaft. Dann werden unsere Empfehlungen an die Politik unüberhörbar – und das ist zumindest genauso wichtig. Dort besteht der wahre Aufklärungsbedarf.

Michael Altewischer: Unsere Empfehlung lautet ganz klar: keine Rabatte. Tourismusbetriebe sollten Benefits für den Gast in Form von Add ons, hervorragender Gast-Wunsch-Erfassung und überarbeiteten Stornierungsfristen schaffen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, Zeit und/oder Geld in planvoll angelegtes Marketing, Mitarbeiter*innen-Schulungen und nicht zuletzt in den Austausch mit den Kolleg*innen zu investieren.

Sind Sie und die Branche zufrieden mit den Maßnahmen die von den Behörden zur Bekämpfung der Krise gesetzt wurden?

Michaela Reitterer: Wir haben die Hotels befragt und wenn ich jetzt sage, das Feedback war verhalten, bin ich sehr diplomatisch. „Schnell und unbürokratisch“ haben wir uns alle anders vorgestellt und „Koste es, was es wolle“, auch: Dass die USt. auf Nächtigungen nicht gesenkt wurde, obwohl die Hotellerie eine der am stärksten von den Gegenmaßnahmen getroffenen Branchen war, versteht niemand. Das wird nämlich Arbeitsplätze kosten, was wir nicht wollen.

Karin Leeb: Wir wundern uns seit Wochen und bald Monaten über das Füllhorn der Hilfen und Unterstützungen, die über der Branche ausgeschüttet werden. Denn die Finanzierung dieser wird uns noch über Jahre hinweg beschäftigen. Wir begrüßen Fixkostenzuschuss, Mehrwertsteuer-Senkung auf Speisen und Getränke sowie den Verlustrücktrag und die Investitionsprämie. Auch alle anderen Maßnahmen sind ganz sicher enorm hilfreich für die kurzfristige Überbrückung, aber belasten die Unternehmen über Jahre hinweg zusätzlich (Kredite).
Karl C. Reiter: Bei der Bekämpfung der Pandemie an sich bin ich wahrscheinlich nicht Experte genug, um da wirklich zu urteilen. Die Maßnahmen, um die wirtschaftlichen Schäden der Branche abzufedern - da ist viel versprochen worden, viel geredet und im ersten viel Bürokratie und Formulare auszufüllen. Bis jetzt ist noch kein Geld aus den bisherigen Hilfen und den neu angekündigten Paketen angekommen. Da kann die Branche insgesamt noch nicht zufrieden sein.

Karl Heinz Mingler: Generell hat die Regierung meiner persönlichen Meinung nach sehr gut reagiert. Die Lockerungen der Maßnahmen, wie sie gerade passieren, sind alternativlos. Ohne Grenzöffnungen wäre eine Wiederhoteleröffnung wirtschaftlich nicht sinnvoll gewesen.
Zu den verschiedenen Förderungen schließe ich mich an die Meinungen unserer Branchenvertreter an. Gut gemeint, prinzipiell durchaus sinnvoll, aber in der Umsetzung teilweise zu langsam und zu kompliziert.

Michael Altewischer: In der vorliegenden Fassung vom 12.06.2020 kann man mit den Überbrückungshilfen nicht einverstanden sein. Es sind schwerwiegende handwerkliche Fehler vorhanden.

Im März wurde die Branche auf Null gefahren. In dem Monat lag der Umsatz im Vergleich zu 2019 nur noch bei knapp 50%. Im April und Mai haben die Kollegen weit mehr als 80% Umsatz-Ausfall.

Das vorgestellte Koalitionspapier sieht nun lediglich Überbrückungshilfen vor, sofern in den Folgemonaten Juni bis August weiterhin mindestens 50% Ausfall zu verzeichnen sind. Das kann kein unternehmerisches Ziel sein und liegt sicherlich auch nicht im Interesse des Staates. Das bittere Fazit ist daher derzeit: Die Hotellerie bemüht sich, um schnellstmöglich wieder alte Umsätze zu erreichen und wird genau dadurch am Ende bestraft.

Eine Nachbesserung des Programms für Überbrückungshilfen in der Hotellerie und Gastronomie ist dringend und kurzfristig erforderlich. Anderenfalls sind viele Hoteliers und Gastronomen nicht mehr zu retten. Wir fordern daher, dass:

• die Hilfe allen Hoteliers nach individueller Betroffenheit und unabhängig von Rechtsform und Größe gewährt wird,

• die Deckelung auf maximal 50.000 Euro pro Betrieb und Monat für eine kapitalintensive Branche wie die Hotellerie aufgehoben wird,

• die Hilfen auch den Zeitraum von März bis Mai 2020 erfassen, denn die massiven Umsatzeinbrüche für diesen Zeitraum können nicht allein über neue Kredite ausgeglichen werden. Zudem wird eine Befristung bis Ende August zu eng bemessen sein.

Welche Maßnahmen waren sinnvoll?

Michaela Reitterer: Vom Grundgedanken her alle. Was die Durchführung angeht, hätte man besser andere oder mehr Praktiker eingebunden – spätestens nachdem man bemerkt hat, was alles nicht optimal läuft. Dass man an den Beratern festgehalten hat, die so danebengegriffen haben, beide bei der Konzeption und Durchführung so wichtiger Maßnahmen, irritiert extrem. In der Privatwirtschaft überlebt man so nicht.

Karin Leeb: Wie bereits erwähnt: Fixkostenzuschuss, Mehrwertsteuer-Senkung auf Speisen und Getränke sowie den Verlustrücktrag und die Investitionsprämie.

Karl C. Reiter: Über die einzelnen Maßnahmen oder Schritte im Nachhinein zu diskutieren ist schwierig - was jedoch positiv ist, dass zumindest in punkto der Auflagen nach Diskussion mit den Branchenvertretern auch erkannt wurde, dass in der Praxis so manches gar nicht umsetzbar ist und deswegen auch darauf reagiert wurde. Für die Vorbereitung auf den Restart wäre natürlich gut gewesen, etwas mehr Planungssicherheit zu haben und nicht ständig geänderte Vorgaben.

Karl Heinz Mingler: Wie bereits vorher erwähnt.

Michael Altewischer: Alle politischen Maßnahmen, die ohne großen Bürokratie-Aufwand eine finanzielle Kompensation darstellen, sind sinnvoll.

Welche Maßnahmen machen wenig bis gar keinen Sinn für Sie?

Michaela Reitterer: Für viele Hotels wird die Umsatzsteuersenkung eher zur Last als zur Stütze: Zweimal im Halbjahr die Kassensysteme umprogrammieren für 5% von 15 oder 20% vom Umsatz und das zweite Mal über den Jahreswechsel, wo jeder erfolgreiche IT-Experte zwei Wochen Urlaub macht: Das hätte man besser lösen müssen.

Karin Leeb: Wir können nur für uns sagen, welche Maßnahmen wir ausschöpfen. Ganz sicher gibt es Kollegen anderer Segmente für die die Maßnahmen sinnvoll sind, die für uns nicht unbedingt in Frage kommen. Daher finde ich alle Maßnahmen der Regierung sinnvoll.

Karl C. Reiter: Vieles wurde ja auch wieder korrigiert, so ist die 10 m2 Regel in der Sauna, wie sie anfänglich gedacht war sinnlos und nur behindernd. Über den MNS (Mund-Nasen-Schutz) wurde ja bereits viel diskutiert und auch immer nachgebessert. Das aktuellste ist ja, dass auch die Mitarbeiter*innen seit Juli keinen mehr benötigen.

Die Regel, einen MNS beim Betreten des Hauses zu tragen und dann nicht mehr war z.B. eine fragwürdige Maßnahme. Gleiches gilt in der Schule, wo die Kinder dann auch in der Pause im Freien den MNS aufhatten - nicht nur sinnlos, sondern schädlich.

Karl Heinz Mingler: Auch bereits vorher angeführt.

Michael Altewischer: Eine Deckelung der Maßnahmen ohne Abwägung der finanziellen Situation des Einzelnen macht wenig Sinn. Weitere Punkte: s.o.

Gibt es spezielle Krisenmanagement-Maßnahmen, die Sie empfehlen können oder umgesetzt haben?

Michaela Reitterer: Wir haben ein kleines, aber extrem engagiertes Mitgliederservice-Team, das für 1.500 Mitglieder fast ununterbrochen erreichbar war und immer die schnellstmöglichen, individuellen Antworten auf die kompliziertesten Fragen zur Hand hatten.

Karin Leeb: Wir haben im Moment des Lockdowns sehr rasch alle Ausgaben durchforstet und durch Stundungen auch kleinster Beträge die Liquidität abgesichert. Wir waren in der glücklichen Lage, dass von den 10 Wochen Schließzeit „nur“ 5 Wochen unfreiwillig waren und 5 Wochen geplant geschlossen gewesen wären. Und dass es am 29.5. wieder mit guter Nachfrage los gegangen ist. Dieser Startvorteil basiert auf dem hohen Österreicher-Anteil, der verlässlichen Marke Hochschober, der Naturlage auf der Turracher Höhe. Das ist ein großes Glück und wir wissen, dass es in anderen Segmenten mit internationalem Clientèle noch eine lange, harte Durststrecke gibt. Umso dankbarer und demütiger sind wir, dass wir bislang relativ gut durch diese Krise navigieren konnten.

Karl C. Reiter: Die Kosten sofort und so gut es geht reduzieren, auch mit den Partnern reden, was getan werden kann. Im Kontakt mit Gästen und Mitarbeiter*innen bleiben, gewisse Szenarien versuchen zu antizipieren und sich darauf vorbereiten. Nicht einfach, da sich die Rahmenbedingungen so schnell und immer wieder geändert haben. Auf jeden Fall versuchen, zu handeln wenn es geht und nicht in Schockstarre zu verharren und nur in den Wartemodus zu gehen.

Karl Heinz Mingler:  Wir haben alle Diskussionen in den Medien und im Internet sorgfältig verfolgt. Die Website www.sichere-gastfreundschaft.at bietet einen sehr guten Überblick und immer die aktuellsten Informationen. Auch die Brancheverbände (ÖHV) und diverse Lieferanten empfehlen gute Maßnahmen und bieten Hilfestellungen. Auf Basis all dieser Informationen haben wir unsere Strategie aufgebaut und bisher funktioniert diese in der Umsetzung recht gut.

Michael Altewischer: Im Zuge des Krisenmanagements empfehlen wir gemeinsam mit den vorhandenen Steuer- und Rechtsberatern alle Möglichkeiten ausschöpfen. Außerdem: Wenn möglich und sinnvoll, KfW-Mittel zur Unterstützung und finanziellen Absicherung hinzunehmen.

Wie haben Sie bisher die Pandemie überstanden?

Michaela Reitterer: Das zeigt sich an einer unglaublichen Entwicklung, die ich mir nicht hätte träumen lassen: Die Zahl unserer Mitglieder steigt stärker als in der Hochkonjunktur. Sogar jetzt sind die Hotels bereit, für gutes Mitgliederservice und sichtbare Interessenvertretung zu zahlen. Oder gerade jetzt. Wie man es nimmt!

Karin Leeb: Ich gehe davon aus, dass die Pandemie noch nicht überstanden ist. Wir leben jeden Tag mit der grausigen Gewissheit, dass das Infektionsgeschehen uns von einem Tag auf den anderen in eine Quarantäne oder eine zweite Schließung bescheren könnte. Das macht uns sehr wachsam und vorsichtig in unseren Prognosen.

Karl C. Reiter: Gleich gut oder schlecht wie jeder andere aus der Branche, würde ich sagen - 3 Monate ohne Umsätze und doch einige laufende Kosten - heißt mehr Schulden. Unsere Mitarbeiter*innen haben kostenfrei im Refugium gewohnt und 45 hatten wir in Kurzarbeit. Zur hohen Fixkostenbelastung generell kommt bei uns auch noch, dass wir die Landwirtschaft und unseren Reitbetrieb, teils Golf vom Hotelertrag mitfinanzieren und dies ist in dieser Situation natürlich eine zusätzliche Belastung. Gesundheitlich gab es bei uns in der Familie, bei Mitarbeiter*innen und im näheren Umkreis keine COVID-19 Erkrankungen - also in dieser Hinsicht Gott sei Dank sehr gut überstanden.

Karl Heinz Mingler: Persönlich sehr gut! Natürlich kam es bei einigen Mitarbeiter*innen durch das vorzeitige Saisonende und die spätere Wiedereröffnung zu finanziellen Verlusten. Kurzarbeit, usw. haben wir wo immer möglich eingesetzt. Generell haben fast alle Mitarbeiter*innen mitgezogen und ca. 75 % der früheren Mitarbeiter*innen des Krumers Alpin arbeiten nun bereits wieder für uns. Wir hoffen, die restlichen im Laufe der nächsten Zeit wieder einstellen zu können. Alle sind hoch motiviert und freuen sich, wieder arbeiten und Gäste verwöhnen zu dürfen.

Wie sehen Sie die Zukunft?

Michaela Reitterer: Hätte ich darauf eine Antwort, die auch noch morgen, in einem Jahr oder in fünf Jahren gilt, säße ich wohl nicht hier, sondern würden mir alle weltweit einfliegen lassen. Im Ernst: Das lässt sich noch nicht prognostizieren. Einerseits wissen wir aus der Erfahrung etwa mit Terroranschlägen, wie vergesslich Menschen sind. Aber das waren vereinzelte Schicksalsschläge, die gut sichtbar waren. Was wir jetzt haben, passiert überall gleichzeitig und ist unsichtbar. Der Flugverkehr etwa ist auch stärker betroffen. Wir werden sehen, wie Klimaschutz und Corona zusammenwirken. Aber Reisen ist und bleibt ein Grundbedürfnis und der Wohlstand und damit die Lust auf Reisen wird in absehbarer Zeit zurückkehren und weiter dynamisch zunehmen: Man wird also auch weiterhin mit uns rechnen müssen!

Karin Leeb: Urlaub ist zu einem großen Teil Emotion & Stimmung – während der gesamten „Customer Journey“. Die Stimmung in unseren Herkunftsmärkten Österreich und Deutschland ist im Moment positiv. Wir wissen aber, dass jeden Tag eine Grenze wieder geschlossen werden, es zu einem regionalen Shutdown kommen und dass auch die allgemeine Stimmung plötzlich wieder von „Zuversicht“ auf „Zurückhaltung“ springen kann. Wir blicken mit viel Vorsicht positiv in die nächste Zukunft.

Karl C. Reiter:  Realistisch, mit positiver Grundeinstellung, aber nicht überbordend optimistisch. Dass nach der Pandemie alles nur besser wird und dass es gebraucht wurde, um zu Sinnen zu kommen und sich mehr den wichtigen Dingen und der Umwelt zu widmen, glaube ich nicht. Es hat sicher bei dem ein oder anderen ein Umdenken gegeben, doch gerade im Bereich der Nachhaltigkeit wird es schon auch Unternehmen und Länder geben, die gerade jetzt nicht massiv in den Umweltschutz investieren. Dass bei den Gästen die Sehnsucht nach Sicherheit, Sauberkeit und einem nachhaltigen, ehrlichen Urlaub besteht und wir dadurch auch wieder den ein oder anderen mehr für uns begeistern können, denke ich schon. Vergangene Katastrophen haben aber jedoch gezeigt, dass die Erinnerung schnell vergeht und das viele und weite Fliegen, Kreuzfahrten usw. dann doch schnell wieder zum Alltag gehören. Und was man nicht vergessen darf, COVID-19 hat global zu einer riesigen Wirtschaftskrise geführt, schlimmer als die Finanzkrise. Und das wird uns noch länger beschäftigen und belasten.

Karl Heinz Mingler: Prinzipiell positiv. Ich glaube, dass zwischenzeitlich alle verstanden haben, dass die Wirtschaft und als Teil davon die Hotellerie einen zweiten Shut Down nicht überleben würde. Reisen/Urlaub ist zu einem Grundbedürfnis geworden.

Sehr spannend die unterschiedlichen Sichtweisen und Meinungen aber doch durchgehend positive Stimmung für die Zukunft. Wir bedanken uns für die Gespräche!
 

Hier auch noch zusätzliche Information zum Thema www.hotellerie.de/go/zur-ordnung

 

 

© WELLNESSWORLD Business 2/2020