Wir erwarten uns immer mehr von der Schönheitsmedizin – sei es nun bei der Kosmetikerin oder Ärztin. Das Ziel ist immer das gleiche – nämlich schön zu sein. Mit innovativen Methoden und modernsten Geräten lassen sich mittlerweile gute Ergebnisse erzielen, die noch vor Kurzem undenkbar gewesen wären.
Im Trend: Plasma Pen
Mit diesem marktführenden Gerät arbeiten nicht nur KosmetikerInnen bei der Hautverjüngung, sondern auch ÄrztInnen im Bereich Plasmalifting. Die Methode dringt nicht in die Haut ein und ist schonender als eine OP mit Skalpell oder Nadel. Hier kommt es dank Plasma in der Kombination mit der Niederfrequenztechnologie zu erstaunlichen und dauerhaften Ergebnissen: sowohl in der Nachstraffung als auch beim Soforteffekt. Und positiv zu bewerten ist auch die schnelle Regeneration. Diese Geräte zählen zu den neuesten Entwicklungen in der Kosmetikindustrie und werden aktuell von manchen ExpertInnen als beste Geräte in puncto Anti-Aging bezeichnet. Ohne chirurgischen Eingriff können mit dem Plasma Pen überschüssige, erschlaffte Hautzonen entfernt werden. Eingesetzt wird er bei der Oberlidstraffung, bei Schlupflidern, Fältchen am Ohr, Krähenfüßen, Stirnfalten, bei der Entfernung von Leberflecken, Muttermalen und Altersflecken sowie bei gutartigen Hautveränderungen.
Radiofrequenzbehandlung in der Kosmetik
Die Radiofrequenzbehandlung ist nicht-invasiv, sorgt für sichtbare Behandlungseffekte und ist schmerzfrei. Sehr gute Erfahrungen wurden dabei mit der Behandlung von sportresistenten Problemzonen gemacht. In der Bauchregion vorkommende hartnäckige Fettpölsterchen können sich schneller abbauen und werden zusätzlich durch die Wärmebehandlung noch gestrafft. Die besten Ergebnisse wurden in Zonen mit einer dickeren Hautstruktur erzielt. Besonders gut eignen sich die Radiofrequenzwellen für die Körperbehandlung, da sich die Wellen hauptsächlich auf den dermalen Bereich konzentrieren. In den Gesichtszonen können hängende und stark gealterte Hautpartien mit Radiofrequenz sehr wirkungsvoll behandelt werden.
Durch Schwingungen erwärmen die eingesetzten Radiowellen die Wassermoleküle dermaler Hautschichten. Elastinfasern und gealtertes Kollagen werden durch die Erwärmung gezielt revitalisiert und die Bildung von Hitzeschutzproteinen durch die Wärme angeregt. Diese Behandlung führt zu einer Kollagenreorganisation und Kollagenneubildung. Die Erfolge führen nach einigen Behandlungen zur Gewebefestigung an den erschlafften Hautarealen. In der Regel schwer zu behandelnde Indikationen wie Doppelkinn, Konturenverlust, Elastizitätsverlust im Gesichtsbereich – Dekolleté, Hals – und Körperbereich können effektiv und gezielt behandelt werden. Dazu meint Dr. Sabine Apfolterer: „Bei Radiofrequenz ist besonders die BTL Exilis Elite Radiofrequenz hervorzuheben. Es ist der neue Star mit Tiefenwirkung am Beauty-Himmel, um unkompliziert die eine oder andere Korrektur vorzunehmen. Während das Gerät im Gesicht durch die massive Kollagenstimulation v. a. auf Faltenminderung und Liftingeffekte abzielt, lässt es am Körper neben dem Straffungseffekt das Fett schmelzen. Wo Sport oder Diät nichts ausrichten können – bereits nach vier bis fünf Behandlungen mit dem Exilis Elite lässt sich eine deutliche Verbesserung feststellen und das ganz ohne Operation bzw. Nadeln, schmerzhaften Nebenwirkungen oder Ausfallzeiten. Die Behandlung selbst dauert lediglich 30 bis 60 Minuten und ist das ideale Treatment für den Lunch-Break.“
Für eine schnelle Rehabilitation – Ultraschall
In der Kosmetik wird auch häufig Ultraschall verwendet. Diese Geräte besitzen einen Schallkopf, den d. TherapeutIn zur Behandlung der entsprechenden Körperpartien benötigt. Dabei werden Schallwellen ausgesendet, die in den Körper durch die Haut eindringen. Der Ultraschallkopf erzeugt eine hochfrequente Oszillation (1 oder 3 MHz). Abhängig von der entsprechenden Ultraschall-Frequenz ist die Wahl des therapeutischen Anwendungsbereichs. Während der Anwendung sollte der Ultraschallkopf in einer leicht rotierenden Bewegung über den Bereich der zu behandelnden Stellen bewegt werden. Dabei nimmt d. PatientIn ein leichtes Wärmegefühl wahr. Positive Auswirkungen der Ultraschall-Therapie sind eine verbesserte Durchblutung, Steigerung des Kreislaufes und Stoffwechselaktivierung. Anwendungsbereiche sind Falten, müde Haut, Akne, atrophische Haut, Narben, Couperose, Bindegewebsschwäche und Pigmentflecken.
IPL oder OPT SHR – zur Haarentfernung & Co.
Die dauerhafte Haarentfernung im IPL-Verfahren basiert dabei auf intensiven Lichtimpulsen. Das Handstück wird auf die Haut aufgesetzt und mit leichtem Druck wird dabei ein Lichtschuss abgegeben. So werden je nach Einstellung mit jedem Schuss mehrere Lichtimpulse ausgesendet. Damit die Haut geschont wird, liegen zwischen den Impulsen kurze Pausen. Mit der IPL-Therapie werden Erfolge bei der dauerhaften Haarentfernung, Reduktion der Falten, Hautverjüngung, bei Pigmentstörungen, Sommersprossen, Altersflecken, Akne und Besenreiser erzielt. Petra Bruckmüller von e-swin ist IPL-Spezialistin: „Bei dauerhafter Haarentfernung sind 8-10 Anwendungen im Abstand von 2 Monaten erforderlich, wobei das Ergebnis sichtbar und anhaltend bereits ab der 1. Anwendung einsetzt. Je nach Anwendungsergebnis und je nach Bedarf sind danach nur noch 1-2 Sitzungen pro Jahr erforderlich. Bei Anti-Aging besteht das Basis-Programm aus 12 Anwendungen (8 Wochen je 1 Anwendung pro Woche, danach 4 Monate je 1 Anwendung pro Monat), nach diesem 6-monatigen Basis-Programm ist 1 Anwendung alle 1-2 Monate ausreichend, je nachdem ob d. KundIn das Ergebnis weiter intensivieren oder einfach nur erhalten möchte.“
Sie weist auch auf etwaige Kontraindikationen hin: „Unsere Technologie ist sicher und zuverlässig. Trotzdem ist die Abklärung etwaiger Vorsichtsmaßnahmen bzw. möglicher Kontraindikationen – wie z. B. bei erhöhter Lichtempfindlichkeit – unerlässlich. Leider wird dieses Thema oftmals zu wenig ernst genommen.
Eine weitere Möglichkeit bietet das OPT SHR-Verfahren: „Dabei wird das Haar geschnitten und ein Kühlgel aufgetragen, das Haar wird kurz durch gepulstes Licht erwärmt, es löst sich von seiner Follikel und fällt aus. Der Follikel kann kein neues Haar mehr produzieren“, so Dieter Eitner der OT Vision GmbH.
Gesichtsverjüngung mit dem Laser
Ein richtiges Allroundtalent ist der fraktionierte CO2-Laser. Er sagt Falten, müder Haut und Dehnungsstreifen den Kampf an. Der Hightech-Laser regt durch Mikroverletzungen in der Haut die körpereigene Wundheilung an. Der Laser arbeitet dabei besonders präzise, da man die aufgewendete Energie und somit auch die Tiefe der Verletzung genau dosieren und einstellen kann. Durch den dadurch geförderten Aufbau der Kollagenfasern bildet sich rosige, feinporige, ebenmäßige Haut. Tiefe Falten und starke Sonnenschäden, aber auch Aknenarben können am Gesicht, Hals oder Dekolleté effektiv entfernt werden. Pigmentstörungen und kleine Äderchen verbessern sich deutlich. Diese Behandlungsmethode wird für die kalte Jahreszeit empfohlen, da nach der Behandlung direkte Sonneneinstrahlung für 4-6 Wochen vermieden werden soll. Im Vergleich zu ablativen Lasertherapien, bei denen die Gewebsschichten großflächig abgetragen werden, ist die fraktionierte CO2-Lasermethode schonender und mit weniger Ausfallzeit verbunden. Auch das Risiko ungewollter Verletzungen oder Vernarbungen reduziert sich dadurch drastisch.
Um Schmerzen zu vermeiden wird vor der Behandlung eine stark betäubende Salbe aufgetragen. Und um Rötungen sowie Schwellungen und Spannungsgefühle nach der Behandlung möglichst zu reduzieren, setzt Dr. Sabine Apfolterer auf stark feuchtigkeitsspendende Cellulose-Masken. Am ersten Tag nach der Behandlung kann die Haut, wie bei einem Sonnenbrand, etwas brennen, jedoch können die Beschwerden mit einer wundheilungsfördernden Salbe reduziert werden.
Rötungen und Abschuppungen der Haut klingen nach 3 -5 Tagen ab. „Für ein optimales Ergebnis sollte die Behandlung 3x im Abstand von 1 Monat durchgeführt werden. In in der Regel hält die Wirkung danach 1-2 Jahre an, ist aber vom persönlichen Lebensstil abhängig, insbesondere davon, ob man raucht oder sich häufig der Sonne aussetzt. Und es gibt auch Kontraindikationen wie akute Hauterkrankungen, stark gebräunte Haut, Antibiotika oder Ciscutan-Therapien sowie andere Medikamente, die die Haut lichtempfindlich machen“, sagt die Ärztin.
Laser kontra Radiofrequenz
Für Dr. Sabine Apfolterer ist die individuelle Beratung besonders wichtig, da nicht jede Behandlung für jeden geeignet ist. In puncto Laser kontra Radiofrequenz meint sie: „Radiofrequenz arbeitet mehr in der Tiefe, ist aber nur dann wirkungsvoll, wenn es noch genügend gesundes Gewebe gibt, um den Kollagenaufbau zu unterstützen. Der enorme Vorteil: keine Ausfallzeit. Laser hingegen arbeiten mehr an der Hautoberfläche, regen aber auch die Kollagenproduktion an. Sie sind gut geeignet, um Äderchen, feine Falten oder grobe Poren zu bekämpfen. Allerdings sind Laserbehandlungen oft mit einer Ausfallzeit – im Falle des CO2 -Lasers von etwa 4 Tagen – verbunden und sollten niemals im Sommer durchgeführt werden.“
Apropos medizinische Geräte
Ein Sprichwort besagt: „Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“ Bei medizinischen Geräten für die Schönheit ist es nicht anders, auch hier schlägt der Gesetzgeber demnächst erbarmungslos zu – mit der Einstufung der medizinischen Geräte für die Beautybranche. Die neue EU-Medizinprodukt-Verordnung steht kurz vor dem Ende. Laut einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes sind bisher nur solche Geräte als Medizinprodukte zulässig, die über eine Zweckbestimmung im medizinischen Sinne verfügen. Anhand eines Verordnungsentwurfs zählen zum Beispiel diese Geräte ohne medizinische Zweckbestimmung zu den Medizinprodukten: Fettabsauggeräte, Gesichts- oder sonstige Haut- oder Schleimhautfüller, invasive Lasergeräte für den Einsatz am Körper eines Menschen als auch Geräte, die stark gepulstes Licht erzeugen. So werden künftig auch insbesondere IPL-Geräte zur permanenten Haarentfernung und Lasergeräte zur kosmetischen Behandlung der Haut erfasst. Bislang wurden derartige Geräte aus dem Beauty-Bereich nicht als Medizinprodukte eingestuft.
© WELLNESSWORLD Business 3-4 / 2019