Die innere Körperbalance soll durch die Haut, die als unser größtes Organ gilt, erhalten werden. Sie reguliert die Körpertemperatur und einen großen Teil unseres Stoffwechsels. Wenn es zu Hautproblemen kommt, können Rötungen oder Blässe erste Zeichen für eine Störung sein. Jene Krankheiten, die in Zusammenhang mit der Haut stehen, sind unter dem Fachbegriff „Dermatogen“ bekannt. In so einem Fall sollte man besondere Vorsicht walten lassen und einen Besuch beim Hautarzt in Erwägung ziehen. Normalerweise liegen Rötungen, Akne oder Pigmentflecken jedoch keine gefährlichen Krankheiten zugrunde. Auch Tattoos können zu gesundheitlichen Schwierigkeiten führen, wenn es nach dem Eingriff zu Entzündungen, Eiterungen oder Narbenbildungen der Haut kommt. Je nach Tageszeit, geografischer Position, Höhenlage und/oder Ozonschichtstärke kann auch die ultraviolette Strahlung unterschiedliche Auswirkungen auf unsere Haut haben. Eine längerfristige Belastung führt zu verstärkter Hornhaut. Speziell nach einem Sonnenbrand kann man dieses Phänomen beobachten. Die Pigmentierung spielt dabei eine große Rolle. Die erste Stufe der Bräunung tritt innerhalb kurzer Zeit im Freien auf. Die zweite Ebene beginnt ungefähr nach siebzig Stunden, nachdem wir uns der UV-Strahlung ausgesetzt haben. Der individuelle Hauttyp eines Menschen ist zudem für seine Hautfarbe verantwortlich. Darauf abgestimmt sollte regelmäßig ein entsprechender Sonnenschutz, der am besten von dem/ der Hautärzt*in oder einer/s geschulten Kosmetikerin/s empfohlen wird, angewendet werden. Im Kosmetikbereich steht die Haut im Fokus. Das Auftreten von Altersflecken oder Sommersprossen gehört zu den natürlichen Vorgängen und so gut wie jeder Mensch ist davon betroffen. Im Gegensatz dazu sind Bemalungen des Körpers oder Narben durch Brandverletzungen äußeren Ursprungs. Wichtig ist unser äußeres Erscheinungsbild auch für die sozialen und beruflichen Kontakte. Denn wissenschaftlichen Studien zufolge werden Personen, die über ein ebenmäßiges Hautbild verfügen, als seriös eingestuft. Daher ist das vorrangige Ziel für viele, eine attraktive Haut zu zeigen.
Akne
Besonders Menschen in der Pubertät leiden unter Akne. Eine Therapie ist gar nicht so einfach und eine wirksame Behandlung ist in den wenigsten Fällen in kurzer Zeit realisierbar. Man sollte also eine mehrwöchige bis mehrmonatige Therapie einplanen, wenn man von Akne betroffen ist. Der Schweregrad der Akne ist hier ausschlaggebend. Bei leichten Ausprägungen reicht etwa ein Treatment mit Vitamin-A-Säure. Dieses wird häufig von Dermatologen durchgeführt. Wenn allerdings eine große Anzahl von Pusteln vorhanden ist, ist eine mehrmonatige Kur mit Antibiotika zu empfehlen. Falls im Anschluss kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird, kommt die Retinoid-Therapie zum Einsatz. Dabei wird ein höher dosiertes Vitamin A Präparat zur oralen Einnahme vom Hautarzt verschrieben. Es stabilisiert die Funktion der Talgdrüsen und den Vorgang der Verhornung. Zusätzlich werden die Entzündungen abgeschwächt. Geduld ist allerdings immer erforderlich. Jahrelange Akne verschwindet, auch bei der geeigneten Behandlung, nicht von heute auf morgen. (Laut Studien ist übrigens eines der wirksamsten, nicht verschreibungspflichtigen Mitteln bei Akne der Wirkstoff Benzoylperoxid. Aber auch dieser ist mit Vorsicht zu genießen, da er austrocknet und leicht bleichend wirkt).
Alters- und Pigmentflecken
Die Haut wird im Laufe der Jahre immer trockener und neigt auch zu hässlichen Flecken. Das ist ein natürlicher Vorgang, der jedoch mittels verschiedener Methoden verzögert und auch verbessert werden kann. Der Fachausdruck „Lentigines Solares“ bezeichnet dunklere Stellen im Ausmaß von bis zu einigen Zentimetern. Altersflecken gelten nicht als Krankheit. Sie sind ein rein kosmetisches Problem ohne gesundheitsrelevante Bedenken. Den Betroffenen kann zudem mit diversen Möglichkeiten geholfen werden. Die sog. IPL – Intense Pulse Light Therapy gilt als eine der effektivsten Methoden. Allerdings ist sie nicht billig. Man muss mit Kosten von 200 bis 300 Euro für eine ca. halbstündige Behandlung rechnen. Durch IPL können Pigmentflecken ohne Schmerzeinwirkung schonend entfernt werden. Gepulste Lichtstrahlen bringen dabei auf hoher Energieebene unerwünschte Flecken zum Verschwinden. Um es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, sollten zweimal täglich Cremes mit UV-Schutz aufgetragen werden.
Diamonds are a girl‘s best friend
Auch mit medizinischen Diamanten können unerwünschte Hautverfärbungen eliminiert werden. Bei einer Dermolissage, wie ein Diamantpeeling im Fachjargon heißt, werden alte Zellen der Haut – und damit die Verfärbungen – abgebaut. Im gleichen Vorgang wird ein pflegender Wirkstoff aufgebracht.
Das medizinische Peeling
Wenn es sich um eine vermehrte Pigmentierung handelt, wird mit Fruchtsäure oder Salicylsäure eine Schälung bis in mittlere Regionen der Haut vorgenommen. Zu den Nachteilen zählen hier Rötungen und stärkere Schmerzen. Der/Die Dermatologe/in kann auch zu einer hochfrequenten Verdampfung unter lokaler Betäubung raten. Eine Kryotherapie basiert auf kurzfristigem Einfrieren der betroffenen Hautareale.
Hilfe bei Hautrötungen
Hautrötungen schauen nicht schön aus. Hier wird der Hautfacharzt zuerst eine Anamnese der relevanten Ursachen durchführen. Anschließend kann er die entsprechende Therapie einleiten. Verbreitet ist etwa Rosacea – eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die zumeist im Gesicht auftritt. Je nach Stadium kommt es dabei zu Rötungen, Entzündungen und in späterer Folge zu Bläschen oder Knötchen auf der Haut. Heilbar ist Rosacea, unter der zumeist Erwachsene ab 40 Jahren leiden, und die schubweise verläuft, nicht. Anfangs verschwinden die Rötungen, die bei Temperaturschwankungen, nach dem Genuss von Alkohol oder scharfen Speisen auftreten, nach einigen Stunden wieder. Allerdings häuft sich ihr Auftreten, bis sie schließlich dauerhaft bestehen bleiben. Rötungen können auch durch eine Unverträglichkeit von speziellen Nahrungsmitteln entstehen. Bei Verdacht werden Tests auf der Hautoberfläche durchgeführt, die gezielt alle Auslöser ermitteln. Ebenfalls können Autoimmunerkrankungen die Urheber von Hautrötungen sein. In diesem Fall kommen entzündungshemmende Cremes zum Einsatz. Auch Medikamente, die individuell auf die Ursachen einwirken, können das Mittel der Wahl darstellen.
Onkologische Kosmetik
Immer öfter erkranken Menschen an Krebs. Die verordnete Chemo- oder Strahlentherapie sorgt oft für starke Hautirritationen. Grund dafür ist, dass der Eigenschutz der Haut herabgesetzt wird, was zur so genannten Onko-Akne und zu starken Rötungen führen kann. Diese Nebenwirkungen der Krebstherapie bedeutet für die Betroffenen eine besondere Belastung. Allerdings gibt es diverse Behandlungsmethoden, die Linderung und eine Verbesserung bringen können. Dazu meint Nina Riegerbauer, seit über 25 Jahren in der Kosmetik-Branche tätig, und der die onkologische Kosmetik am Herzen liegt: „Im Falle einer Krebsdiagnose ändert sich alles im Leben eines Menschen. Durch die Chemo- und Strahlentherapie wird der Eigenschutz der Haut herabgesetzt, was zu Nebenwirkungen wie dem Hand-Fuß-Syndrom, Onko-Akne und starken Rötungen führen kann. Alltägliche Dinge werden auf einmal schwierige Herausforderungen. Bestimmte Produkte und Behandlungsmethoden können jedoch helfen, diese schwere Zeit etwas leichter zu machen“. Obwohl die Krankenkassen die Behandlungskosten nicht übernehmen, genießen die Kunden ihren Termin bei Nina Riegerbauer. Sie kann u.a. bei Xerosen (trockenen Hautschuppungen), Atrophien, nässender Schuppung, Dischromien (Hautverfärbungen und Pigmentverlust) und Akne Erscheinungen Hilfe und Besserung und damit ein Stückchen Lebensqualität zurück bringen. Die Kosmetik spielt nämlich eine wichtige Rolle, sich in seiner Haut wohl zu fühlen. Auch der Wellnesscharakter kommt dabei zum Tragen: Sich verwöhnen zu lassen und einfach neue Energie zu tanken. Dadurch kann das seelische Gleichgewicht wiederhergestellt und die Selbstheilungskräfte aktiviert werden. Spezielle Produkte der onkologischen Kosmetik unterstützen dabei die Behandlung und auch die weiterführende Pflege daheim. Die Patient*innen benötigen nämlich eine ganz besonders schonende Pflege, die reizarm und frei von Duft- und Farbstoffen sein muss. Auch Konservierungsmittel und Mineralöle können ein Problem darstellen. „Die Produkte die während meiner Behandlung und als Pflege zu Hause angewendet werden, stammen aus dem Hause desiderm®“ meint dazu Riegerbauer. „desiderm® steht dabei für den Glauben an eine Kosmetik für jene Kunden, um die sich die Kosmetikindustrie bislang viel zu wenig gekümmert hat. Sehr wirkungsvoll ist etwa der Regenerationsbalsam, der sofortige Linderung verschafft sowie die Handund Fusscreme von desiderm®. Aber auch dekorative Kosmetik ist wichtig. Da empfehle ich u. a. die Wundertüte – eine vegane BB Creme, mit sehr einfacher Anwendung oder Camouflage Abdeckstifte. Für die Augenbrauen kann ein zartes Puder verwendet werden“. Hautärzt*innen empfehlen zudem, Sonnenlicht generell zu vermeidenl, da es durch die Hitze leicht zur Trockenheit kommen kann.
Apropos Onko-Kosmetik
Andrea Riegerbauer ist seit über 25 Jahren in der Kosmetik-Branche tätig. Vor 7 Jahren hat sie ihre eigene kleine Manufaktur „Flash Cosmetics“ gegründet. Besonders am Herzen liegt ihr die onkologische Kosmetik. www.nina.co.at
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