Manch guter Spa hat ihn: den Naturschwimmteich, in dem sich Erholung und Gesundheit suchende Menschen ausruhen, entspannen und den Einklang mit der Natur finden können. Ziel ist es, diese Pools möglichst naturbelassen zu realisieren und zu erhalten. Dazu steht heute eine Reihe von technischen Innovationen zur Verfügung, die in Kombination mit reinigenden Organismen und speziellen Pflanzen für ein optimales Ökosystem sorgen. Die technischen Bauteile treten dabei optisch nicht in Erscheinung. Um einen funktionierenden Naturpool umzusetzen, ist es nötig, schon bei der Planung bedacht vorzugehen.
Augenmerk auf die Planung legen.
Eine gute Planung ist bei einem Naturpool unumgänglich. Wesentlich dabei ist, dass eine klare Linie zwischen Schwimm- und Regenerationsbereich gezogen wird. Diese Linie muss für die Benutzer klar zu erkennen sein. Fun-Bereiche – beispielsweise für Kinder – bilden eine weitere abgeschlossene Einheit, um die Erwartungen der Sportler oder rein Erholungsuchenden nicht zu enttäuschen. Naturpools stellen eine erhebliche Investition dar, bei der auch nicht gespart werden sollte. Einer soliden Planung ist Augenmerk zu schenken. Ein kompetenter Planer wird sich daher Zeit nehmen, um das Design des Pools und seine Infrastruktur zu entwerfen. Die Sommer- und die Wintertauglichkeit des Naturpools müssen gewährleistet werden. In der Formensprache geht der Naturpool entweder auf die Architektur des Hauses ein, oder er korrespondiert mit dem Garten, in den er eingebettet ist. Optimal ist es, wenn Form und Materialien für gelungene Übergänge zwischen Haus, Pool und Garten sorgen. Geeignete Materialien sind Holz, Kies, Mauerwerk, Stein und die verschiedensten Pflanzen. Das klare Wasser soll möglichst frei von Pflanzen sein, nicht jedoch die Uferzone. Diese zieren Seerosen und Schilf. Die Randzone, die als reinigender Regenerationsbereich dient, ist vom Schwimmbereich abgetrennt. Meist haben Naturpools eine freie, naturnahe Form. Sie können direkt an einen Holzsteg oder an eine Terrasse anschließen. Die zwei Grundprinzipien bei der Gestaltung des Naturpools liegen klar auf der Hand: lange Haltbarkeit und – weniger ist mehr.
Ein Aus für Chemikalien
Spätestens in zwanzig Jahren ist der Einsatz von Chemikalien im privaten Poolbereich nicht mehr erlaubt. Spas und Wellnessbetriebe werden da nicht zurückstehen wollen und sich dieses Ziel ebenso setzen. Die mit Chemie aufbereiteten Pools und Teiche gehören definitiv zu den Auslaufmodellen.
Natürliches Wasser.
Das wichtigste Kriterium eines Naturpools ist die Wasserbeschaffenheit und Wasseraufbereitung. Das Wasser soll wie in einem Alpensee sein – klar, erfrischend und ohne Chemikalien. Bei der technischen Umsetzung ist insbesondere darauf zu achten, mit wie vielen Badegästen zu rechnen ist. Bei Schwimmteichen kann die maximale Zahl der Badegäste pro Tag auch überschritten werden, da die Regeneration des Wassers an Tagen mit weniger Badegästen die Mehrbelastung ausgleicht. Mit den heute gängigen Techniken wird im Naturpool die Selbstreinigungskraft eines Sees simuliert. Hierbei werden Belastungen des Wassers, beispielsweise durch Staub, Pollen, Laub oder eben die Badebenutzung, abgefangen und dem Wasser reinigende Organismen und Pflanzen zugesetzt. Sie stellen einen natürlichen Filter dar und finden im Naturteich einen optimalen Lebensraum. Dennoch ist das Ökosystem eines Naturbadeteiches zu klein, um ohne technische Unterstützung auf Dauer stabil zu bleiben. Ohne Technik würden Schwebealgen das Wasser eintrüben, ein Schwimmen wäre nur eingeschränkt möglich, das Wasser würde kippen. Und all dies gilt es zu vermeiden.
Filtern und desinfizieren.
Eine optimale technische Kombination zum Reinhalten des Naturpools ist die biologische Filterung und die Desinfektion ohne Chemikalien. Die Vorteile von Biofiltern sind vielfältig. Sie sind einfach zu installieren, filtern Wasser mechanisch und biologisch, sie sind wartungsfreundlich und auch in anspruchsvollen Poolsituationen zu verwenden. Optimal für die Desinfektion geeignet ist Ozon und UV-Licht. Ozon reduziert die Konzentration organischer Materie im Wasser, speziell Ammoniak. Die durch UV-Licht zerstörten Bakterien und Viren werden teilweise auch durch Ozon oxidiert. Dies reduziert die Nahrungsmenge für andere Mikroorganismen im Wasser. Zusammen mit dem Biofilter ist somit eine mechanische, biologische Filterung ganz ohne Chloreinsatz möglich. Das Wasser wird entkeimt, Sauerstoff zugeführt und das pH-Gleichgewicht hergestellt. Das Reinigungssystem ist für alle Pumpen konzipiert, ohne dass die Wasserdurchflussmenge verlangsamt wird. Das Reinigungssystem wird montagefertig geliefert und wird nach der Installation aller Filter senkrecht auf dem Wasserrücklauf ins Becken gesetzt. Das gesamte Wasser, das in den Pool zurückkehrt, muss durch das Reinigungssystem fließen. Wasserpflanzen regulieren den pH-Wert und machen das Wasser weicher. Dazu wird ein technisches Pflanzbecken mit Monokultur installiert, das mit weniger Flora und Fauna auskommt. Baden im Naturpool bedeutet also nicht, dass man unweigerlich immer mit Fröschen und in einem Meer von Wasserpflanzen schwimmen muss. Die flachen Randbereiche eines Naturpools werden im Sommer durch die Sonne rasch aufgewärmt und versorgen über den Filterkreislauf den Schwimmbereich mit solarbeheiztem Warmwasser. Ein Naturpool wird weder im Winter noch zu Reinigungszwecken entleert. Der Grund dafür ist einfach: Wird ein Teich abgelassen und möglicherweise sogar mit einem Wasserstrahl gereinigt, so wird dabei nicht nur viel Wasser vergeudet, sondern das gesamte Teichsystem nachhaltig gestört. Bis sich das biologische Gleichgewicht nach einer Wiederbefüllung erneut einstellen kann, vergeht in der Regel viel Zeit.
Denkbar einfache Wartung.
Der Wartungsaufwand für einen Schwimmteich ist nicht größer als für einen Swimmingpool oder für eine Grünfläche der gleichen Größenordnung. Die Wartungsgerätschaften sind mittlerweile technisch so ausgereift, dass sich der Wartungsaufwand in Grenzen hält. Zum Einsatz können Poolroboter, Sauger oder Taucher kommen. Gut ist es, die Unterwasserpflanzen im Sommer zurückzuschneiden. Im Winter braucht der Naturpool keine besondere Wartung. Die Filter sind gelegentlich zu reinigen, die Reinigung ist in der Regel komfortabel und kostengünstig. Die ausgefilterten Stoffe lassen sich als natürlicher Dünger im Garten verwenden.
Dennoch ist das Spa-Management gut beraten, für die Wartung und Pflege des Naturpools einen Mitarbeiter entsprechend ausbilden zu lassen. Dieser ist in der Lage, notwendige Pflegearbeiten sofort zu erkennen und durchzuführen. (Externes) Fachpersonal ist nur dann notwendig, wenn der Naturpool einer Generalreinigung unterzogen wird, die sich alle drei Jahre empfiehlt. Eine regelmäßige Reinigung ist unabdingbar, denn Algen, trübes Wasser und Schlamm im Schwimmteich sind unangenehm. Vor allem über den Winter sammeln sich Laub, abgestorbene Wasserpflanzen und dergleichen an. Das führt im Frühling zu einem Überangebot an Nährstoffen im Wasser und in der Folge zu einem Algenwachstum. Zum Teil kann der Teich die Stoffe selbst abbauen. Bei diesem Abbauprozess wird Sauerstoff verbraucht, der dann den Lebewesen fehlt. Dies führt dazu, dass der Schlamm faulig riecht und der Teich seine natürliche Selbstreinigungskraft verliert. Eine regelmäßige Reinigung verhindert diese Entwicklung und der Teich bleibt das, was er sein soll: eine Oase der Erholung, ein Kleinod, ein Platz, an dem sich Spa-Gäste wohlfühlen und wo sie gerne sind.
Wohnraum Garten
Der Garten und ein Naturteich sind ein Raum, in dem sich der Gast entspannen und erholen kann. Die Gestaltung rund um den Schwimmteich ist mit Bedacht zu wählen und zu pflegen. Das gilt insbesondere für die Wahl der Möbel rund um den Pool, aber auch für die Pflanzen und die Landschaftsgestaltung. Es lohnt sich, auf Menschen mit kompetentem Garten- und Gestaltungswissen zurückzugreifen.
© WELLNESS WORLD Business 03/2013