Im Rahmen mehrerer Arbeitskreise, die zu den Gesundheitsgesprächen am European Forum Alpbach abgehalten wurden, ist auf Initiative der AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) des Thema Prävention und Gesundheitsförderung ausführlich und durchaus kontroversiell diskutiert worden, da hier nach wie vor sehr unterschiedliche Positionen in diversen wirtschaftlichen Bereichen bestehen, was unter Prävention zu verstehen ist. Ziel war es allerdings, eine allgemein gültige Definition dieser Begriffe zu finden, um später darauf aufbauend im heimischen Gesundheitssystem weitere Strategien entwickeln zu können. Prävention und Gesundheitsförderung stehen unmittelbar miteinander in Verbindung und werden dennoch oft widersprüchlich verwendet. Auch ist Prävention ein gängiger Begriff in vielen Disziplinen und nicht allein auf medizinische Fragen beschränkt (z. B. Politik, Verkehr, Sport).
Prinzipiell versteht man unter Prävention vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse oder Entwicklungen. Die Art dieser Maßnahmen hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen und dem disziplinären Kontext ab. Die unterschiedlichen Ausprägungen von Intervention kann man auch nach dem Interventionszeitpunkt in primäre, sekundäre oder tertiäre Prävention unterscheiden (nach Caplan, 1964). Die Experten aus den Arbeitskreisen am Forum Alpbach fanden nicht wirklich eine allumfassende Definition, da die „Gesundheits-“, Versicherungs- und die Tourismusbranche teilweise sehr unterschiedliche Positionen einnehmen. Dies war der positive Teil der Veranstaltung, der dadurch auch klar zutage trat. Der medizinische Sektor versteht Prävention hauptsächlich noch immer als medikamentöse Behandlung, um Folgekrankheiten zu vermeiden. Die AUVA formulierte dann folgende Definition: „Als Prävention (lat. praevenire: zuvorkommen) bezeichnet man vorbeugende Maßnahmen, um ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung zu vermeiden."
© WELLNESS WORLD Business 04/2013