Ob Banja, indianische Schwitzhütte, Erdsauna, Hamam, römisches Bad oder finnische Sauna. Von Finnland ausgehend, trat die Sauna weltweit ihren Siegeszug an. Technisch ausgereifte Produkte sind heute Bestandteil in jedem SPA und bei den Gästen auf hohem Niveau konstant beliebt. Dennoch ist auch die Sauna Weiterentwicklungen unterworfen, die sich insbesondere in Richtung Anpassungsfähigkeit, Multifunktionalität, Design, Komfort und Energieverbrauch abzeichnen. Eine gleichwertige Verbindung aus Design und Funktion bei gleichzeitiger Wahrung der individuellen Gestaltung lautet die Devise. Die Marktführer im Bereich des Saunabaues arbeiten dabei mir Architekten, Designern und SPA-Beratern zusammen.
Herzstück Technik.
Im Mittelpunkt einer Saunaanlage steht die Technik, die sich im Wesentlichen aus Steuerung, Heizung, Be- und Entlüftung und der Beleuchtung zusammensetzt. Die Elektronik hinter den Anlagen wird immer moderner und lässt Weiterentwicklungen zu. Voraussetzung für den Saunabau ist eine elektrische Zuleitung, ein pflegeleichter Fußboden und in den Dampfbädern auch ein Wasserzu- und –ablauf. Wichtigstes elektronisches Teil ist die Steuerung, denn sie ist es, die für das Wohlbefinden sorgt. Gesteuert werden Klima, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Zeit, Licht, Klang aber auch die Sicherheitskontakte. Die Steuerung muss einfach, übersichtlich und so programmiert sein, dass Variationsmöglichkeiten berücksichtigt sind. Um Datenverluste zu vermeiden, soll allzeit eine Sicherungskopie erstellt werden, damit im Fall einer Neuaufspielung sofort wieder der Istzustand hergestellt werden kann. Steuergeräte sind zumeist an der Außenseite der Kabine angebracht, in der Kabine befindet sich die Regulierungsschaltung, die mittels Fernbedienung am besten im Smartphone-Design und einer Sauna APP gesteuert wird. Einmal pro Jahr ist die Steuerung von einem Fachmann zu prüfen.
Schutz, Sicherheit und immer gut gepflegt.
Temperaturfühler an der Kabinendecke regulieren im Zweifelsfall die Temperatur nach, ein Sicherheitskontakt garantiert, dass der Raum nicht überhitzt. Da sich Gegenstände am Ofen leicht entflammen können, soll ein Schutzgitter installiert sein. Infrarotkabinen werden durch Flächenstrahler beheizt, die an einer Steckdose hängen. Hier ist eine Verbrennungsgefahr nahezu ausgeschlossen. Auch das Dampfbad wird per Elektroanschluss über Verdampfer und Steuerung erhitzt. Auch für Klafs steht die Sicherheit an vorderer Stelle: „Über ein ausgereiftes System können wir die Hautoberflächentemperatur messen und den Badegast praktisch erkennen. Das trägt zur Sicherheit des einzelnen bei“, sagt Jürgen Klingenschmid, Geschäftsleiter bei Klafs. Teil der Sicherheit ist die Hygiene. Auch hier gehört Klafs zu den Vorreitern. Klingenschmid: „Unterschiedliche Badeformen, unterschiedliche Materialien wie Holz, Fliesen, Naturstein stellen unterschiedliche Reinigungsansprüche, um den hygienischen Anforderungen gerecht zu werden“. Die Bäderhygieneverordnung schreibt vor, dass gewerblich genutzte Saunen instand gehalten werden müssen. Holzoberflächen gehören einmal im Jahr abgeschliffen, einmal in der Woche soll die Sauna auf Schäden kontrolliert werden. Kalk und Wasserrückstände können mit einer Bürste beseitigt werden, lockere Schrauben sind sofort nachzuziehen. Liegen in der Sauna sollen komfortabel zu handhaben sein, sodass unter den Liegen problemlos gereinigt werden kann. Im Dampfbad empfiehlt es sich, möglichst wenig Fugen zu haben und mit entkalktem Dampf zu reinigen, sodass die Hygiene immer auf höchstem Niveau ist.
Energie sparen.
Immer stärker setzen SPA Betreiber auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung – und müssen dies auch tun, wollen sie zu den verantwortungsvoll agierenden Unternehmen gehören. Auch bei der Sauna ist das so, denn hier lassen sich nach wie vor noch Energie und Kosten sparen. Im Bereich der Lüftung und durch Transmissionswärmeverluste entstehen die höchsten Energieverluste. Wer Decken und Wände entsprechend dämmt, kann bis zu 35 % der Energiekosten sparen. Hersteller bieten „grüne“ Lösungen an. Diese arbeiten mit einer von der Sonnen unterstützten Heizung. Beim Materialieneinsatz wird ebenfalls auf Ressourcenschonung Rücksicht genommen. So können beispielsweise geprüfte Holzlagenwerkstoffe den Materialeinsatz minimieren. Auch Peter Baum vom Baum`s Holzteam schlägt eine Kerbe für das Energiesparen: „Von uns gibt es ein Ofenkonzept, mit dem wir die Feuchte in einer Kabine anheben. Duftstoff wird zugeführt. Feiner Nebel wird über den Ofen geblasen. Dazu brauchen wir keinen Dampfgenerator und das spart Energie. Gleichzeitig genießt der Gast alle paar Minuten ein Schauspiel für die Sinne, dank einer ausgeklügelten Hinterleuchtung“.
Energieverbrauch reduzieren
„Durch Wärmerückgewinnungsanlagen lässt sich der Energieverbrauch der Sauna um bis zu 50 Prozent reduzieren. Eine Amortisation erfolgt innerhalb weniger Jahre. Leider sehen sich viele Investoren mit einem begrenzten Budget konfrontiert und scheitern an Investitionen wie diesen“. Peter Baum, Baum`s Holzteam GmbH.
Ein ganzheitliches Erlebnis.
Saunen und Sanarien, Tropen-, Aromen-, Softdampf- und Warmluftbädern sind heute so konzipiert, das der Organismus trainiert und die ganzheitliche Erholung gewährleistet ist. Individualität steht im Vordergrund und diese ist über Detailverliebtheit, Farben, Formen und Materialien zu erzielen. Im Trend liegen Lösungen, die für eine gesunde, inspirative, genussvolle Lebensweise stehen. Schwungvolle, organische Linien, Lamellenoptik, die Stimulierung haptischer Reize, Transparenz oder ein Autitorium ermöglichen eine ganzheitliche Kommunikation und das Sinneserleben eines jeden SPA-Besuchers. Verstärkt nachgefragt werden organische Formen, die den Architekten gerade im Bereich der Kabinen vor Herausforderungen stellen. Innovative Liegenkonstruktionen in Freiformen wie geschwungen oder rund sind gefragt, denn sie sorgen für hohe Gestaltungsmöglichkeiten, flexible Anpassung an die Raumvorgaben ohne Abstriche bei Komfort und Funktion machen zu müssen. Die Sitzbanktiefen sind variabel, Komfortzonen und Aufenthaltsqualitäten sind möglichst unterschiedlich zu gestalten. Saunalandschaften sollen eine Handschrift tragen und nicht „zusammengewürfelt“ erscheinen. „Mit unserer neuen Saunaserie beispielsweise“, sagt Peter Baum, „verbinden wir Massivholz, Transparenz, Design und ein hervorragendes Klima und liegen damit voll im Trend."
Am besten kombiniert.
Kunden lieben es, wenn mit ein und derselben Kabine mehrere Badeformen genutzt werden können. Für den SPA Gast ist dies praktisch, für den SPA Betreiber vor allem kostengünstiger, denn Kombis ersparen Geld in der Anschaffung. So lassen sich Sauna und Sanarium koppeln, aber auch Saunakabinen kombiniert mit Dampfbad liegen im Trend. Wesentlich bei den Kombinationen ist, dass die Funktionalität nicht auf Kosten des Designs geht. Gerade bei Kombinationen ist auf die Verarbeitung hochwertiger und edler Materialien zu achten. Handkeramik, hinterleuchtete Motive, kugelgelagerte Bänke, Flechtmuster und im Zentrum ein Ofen, der natürliche Strahlungswärme abgibt, sind Gebote der Saunakultur-Stunde.
Sauna für jedes Alter
„Der Saunagang erfreut die Generationen und in der Tat bietet sich das Saunieren für jedes Alter an. Dem Trend wird eine Mehrgenerationensauna gerecht, die völlig an den Bedürfnissen der ganzen Familie angepasst ist, auch schon an jenen der Kinder. Eine Mehrgenerationensauna nimmt Rücksicht auf Tritthöhe, Beleuchtung, Handlauf, Notrufsystem oder auch auf den Unterbankofen“. Jürgen Klingenschmid, Geschäftsleiter Klafs GmbH
Saunieren mit den Sinnen.
Technisch ist eine Saunaanlage weitgehend ausgereift. Technische Trends konzentrieren sich auf die komfortable Steuerung und auf das Einsparen von Energie. Die Innovationen rund um die Sauna drehen sich um das Saunaerlebnis. Saunieren muss ein Event sein, Erlebnissaunen stehen daher im Mittelpunkt zeitgemäßer Entwicklungen. Saunen mit großzügigen Glaselementen ermöglichen den Blick nach außen, der das Gefühl von Transparenz und Weite ermöglicht. Ein neues, beliebtes Holz für die Sauna ist Kelo, ein silbergraues finnisches Polarkieferholz mit würzigem Geruch. Im Trend ist die indianische Zeltsauna im Außenbereich, mit einem kuppelförmigen Zelt aus Zweigen, die mit Stoff bedeckt sind. Der Saunaofen befindet sich mittig. In Mentalsaunen wird die Körperentspannung mittels akustischer und optischer Reize angeregt. In der Karibiksauna wird mit exotischen Gerüchen aufgegossen und mit einem Palmwedel gefächert. Die Haut kann mit peelenden Kokosperlen eingerieben werden oder auch mit Eis. Sehr beliebt sind auch Kräuteraufgüsse. „Besonders gesundheitsfördernd aber“, schließt Peter Baum die Haupttrends ab“, sind die Anwendung von Salz und Sauerstoff. Vor dem Saunagang wird die Haut mit Salz eingerieben. Salze wirken schweißtreibend und desinfizierend und haben einen tollen Peelingeffekt“. Bei der Sauerstoffsauna wird von außen Sauerstoff zugefügt. Der Stoffwechsel wird so angekurbelt, Entschlackung und die Ausscheidung von Schadstoffen geht schneller voran.
© WELLNESS WORLD Business 05/2013